Wasserbehälter Unterlaa: Woher kommt das Wiener Wasser?
Wiener*innen vermissen im Urlaub nichts so sehr wie das gute Wiener Leitungswasser. Aber woher kommt das Wasser aus Wiens Leitungen? Und was hat Wien Energie damit zu tun? Wir gehen der Sache auf den (Unter)grund?
So kommt das Wasser in Wiener Haushalte
Am 24. Oktober 1873 wurde die 1. Wiener Hochquellenleitung eröffnet. Sie versorgt die Stadt Wien mit frischem Trinkwasser. Dieses kommt aus Quellen im Gebiet der Rax und des Schneebergs im südlichen Niederösterreich und in der Steiermark.
1910 wurde die zweite Hochquellenleitung eröffnet. Sie leitet Wasser aus dem Hochschwabgebiet nach Wien.
Das Wasser aus den Gebirgen fließt also zuerst in zwei Hochquellenleitungen nach Wien. Und zwar in die Wasserbehälter Rosenhügel und Lainz. Von dort aus fließt das Wasser dann in weitere 29 Wasserbehälter in Wien und 2 außerhalb Wiens. Das Wiener Trinkwasser wird über das Leitungssystem in Häuser und Wohnungen weitergeleitet.
Geschichte des Wasserbehälters Unterlaa

Der größte der 29 Wasserbehälter in Wien befindet sich in Unterlaa. Er hat ein Fassungsvermögen von 162.000 Kubikmeter Wasser und deckt ein Drittel des Wasserbedarfs von Wien. Der Wasserbehälter Unterlaa wurde 1977 fertiggestellt.
Von dort wird das Hochquellwasser aus dem Gebirge in sechs Bezirke weitergeleitet: Leopoldstadt, Landstraße, Simmering, Brigittenau, Floridsdorf und Donaustadt.
Das gesamte Rohrnetz und die Wasserbehälter sind heute unterirdisch verbaut. Früher speicherten Wassertürme das Wasser (wie etwa am Wienerberg). Der Verbrauch ist heute aber so hoch, dass sehr viele Wassertürme nötig wären, um den Wasserdruck zu erzeugen.
Beim Wassertank in Unterlaa gibt es noch eine kleine Besonderheit. Der Strom, der für den Wassertank gebraucht wird, wird vor Ort erzeugt. Nämlich direkt über der Pumpanlage des Wasserbehälters.
Stromerzeugung direkt vor Ort in Unterlaa

2020 hat Wien Energie dort die Photovoltaikanlage in Unterlaa eröffnet. Mit zwei Megawatt Leistung ist sie das größte Bürger*innensolarkraftwerk Wiens.
Die PV-Anlage umfasst 28.000 Quadratmeter – rund vier Fußballfelder – und darauf stehen 6.5000 Module. Das Solarkraftwerk speist die Pumpanlage des Wasserbehälters darunter. Der Strom, der nicht vor Ort genutzt wird, wird ins Netz eingespeist. Die Anlage versorgt damit rund 600 Haushalte.
Das Trafohaus der Photovoltaikanlage ist mit dem Umspannwerk Südost unterirdisch verbunden. Hier befindet sich einer der drei Stromeinspeispunkte des Übertragungsnetzbetreibers APG ins Netz der Wiener Netze. Es ist das flächengrößte Umspannwerk in Wien.
Auf dem rund 330.000 m² großen Areal sind Freiluftschaltanlagen sowie Netzkuppeltransformatoren verbaut. Sie unterstützen nicht nur die Stromversorgung Wiens, sondern auch Teile Niederösterreichs und sogar des Nordburgenlandes.
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