Was tun bei einem Blackout? – Checkliste bei Stromausfall
Überregionaler Stromausfall. Welche Folgen hat ein Blackout? Welche Schutzmaßnahmen sollten nun ergriffen werden, um im Fall eines Blackouts vorbereitet zu sein? Wir klären auf.
Das Licht geht aus, der Herd wird kalt und der Kühlschrank warm - Ein Stromausfall! Was ist zu tun? Am besten überprüft man zuerst den Zählerkasten:
- Ist eine Sicherung im Zählerkasten gefallen?
- Ist mit dem FI-Schalter alles in Ordnung?
Wenn im Zählerkasten alles in Ordnung ist, aber trotzdem kein Strom fließt ist der nächste Weg der zum Nachbarn. Ist in der Nachbarschaft ebenfalls der Strom ausgefallen? Funktionieren die Straßenbeleuchtungen? Streikt zusätzlich das Telefonnetz handelt es sich wahrscheinlich um einen Blackout. Was, wenn es sich nicht um einen herkömmlichen, sondern um einen längerfristigen Stromausfall handelt? Was ist bei einem Blackout zu tun?
Was ist ein Blackout?
Ein Blackout ist ein flächendeckender Stromausfall, der nicht nur Regionen, sondern ganze Länder und Kontinente betreffen kann. Bei einem Blackout fällt das Telefonnetz aus und im Radio wird über Blackout berichtet.
Was ist ein Stromausfall?
Ein Stromausfall ist auf den eigenen Haushalt oder die nähere Umgebung begrenzt. Ob das Telefon funktioniert hängt davon ab, ob der Sendemast ebenfalls vom Stromausfall betroffen ist oder nicht.
Ursachen eines Blackouts
Ein Blackout kann z.B. durch technisches oder menschliches Versagen oder Unfälle verursacht werden. Das Stromnetz transportiert übe viele Kilometer Strom. Damit es nicht zu großen Schwankungen kommt, muss immer genau so viel Strom erzeugt werden, wie verbraucht wird. Das Stromnetz wird rund um die Uhr durch den Netzbetreiber überwacht.
Auswirkungen eines Blackouts
Ein Blackout betrifft viele Bereiche des täglichen Lebens:
- Telefon- und Internetverbindungen funktionieren nicht mehr.
- Öffentliche Beleuchtung: Ampeln, Straßenbeleuchtung etc. fallen aus
- Öffentlicher Verkehr: U-Bahn, Straßenbahn, Züge können nicht mehr fahren.
- Logistik: Mangel an Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs.
- Wasserversorgung und Abwasserentsorgung: Erfolgt die Wasserversorgung über Pumpen kommt diese zum Erliegen.
- Nur noch Barzahlung möglich! Kartenzahlungen und Geldautomaten funktionieren nicht mehr. Bargeld in kleinen Scheinen sollte in ausreichender Menge vorhanden sein.
- Produktion: Sämtliche Produktionen kommen zum Stillstand.
- Arbeitsplätze: Viele Menschen können ihre Arbeitsplätze nicht mehr erreichen.
Tipps: Richtiges Verhalten bei Blackout
Um auf einen Blackout vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, in der Familie zu vereinbaren, wer in einer solchen Situation hilft, wer Hilfe braucht und ob es einen gemeinsamen Treffpunkt gibt. Dies betrifft auch den Arbeitsplatz. Es gilt vorab zu klären, wer in der Arbeit gebraucht wird und wer nicht.
Wie verhält man sich am besten bei einem Blackout? Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt:
Tipp 1: Ruhe bewahren
Ein Blackout ist eine belastende Situation. Ein Stromausfall ist eine Unterbrechung unseres Alltags und verursacht Stress. Das wichtige ist, Ruhe zu bewahren. Zur Ablenkung hilft es auch, ein Buch zu lesen oder Brettspiele zu spielen.
Tipp 2 – Radio einschalten
Mit einem batteriebetriebenen Radio oder einem Kurbelradio kann das aktuelle Geschehen verfolgt werden. Das ORF-Radio verfügt über eine Notstromversorgung, so können Einsatzkräfte über das Radio über aktuelle Entwicklungen informieren und Anweisungen an die Bevölkerung übermitteln.
Manche Sendemasten verfügen ebenfalls über Notstromaggregate. Sollte sich so ein Sendemast in der Nähe befinden, kann mit dem Mobiltelefon telefoniert werden. Da während eines Blackouts das Mobiltelefon nicht geladen werden kann, sollten ausreichend geladene Powerbanks zu Hause sein.
Tipp 3 – Elektrische Geräte ausschalten
Bei dem Wiederaufbau des Stromnetzes könnten Elektrogeräte überhitzen, dies kann Geräte beschädigen oder zu einem Brand führen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass insbesondere große und leistungsstarke Haushaltsgeräte während des Blackouts abgesteckt sind. Dazu zählen unter anderem:
- Gasherd
- Kühlschrank
- Toaster
- Mikrowelle
- Waschmaschine und Trockner
- Computer bzw. Laptop
- Fernseher
- Spielekonsolen
- Stehlampen
- Föhn
Tipp 4 – Sparsamer Umgang mit Batterien, Akku und Kerzen!
Elektrisches Licht funktioniert im Blackout nicht mehr. Nachdem im Dunklen sitzen nicht angenehm ist, sollte darauf geachtet werden, dass eine Notbeleuchtung zur Verfügung steht. Kerzen, Feuerzeuge, Taschenlampen mit Ersatzbatterien sollten hierfür in ausreichender Anzahl zu Hause gelagert werden.
Kerzen sollten nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen und fern von etwaigen Tieren und Kindern aufgestellt werden, um Verletzungen oder einen Kerzenbrand zu vermeiden.
Auch Batterien und Powerbanks sind gute Helfer im Fall eines flächendeckenden Stromausfalls. Mit Batterien kann nämlich sowohl die Taschenlampe als auch ein Radio betrieben werden.
Ein Blackout tritt höchstwahrscheinlich unerwartet und plötzlich ein. Um möglichst lange mit Ressourcen wie z.B. Batterien, Akkus und Kerzen auszukommen, sollten sie sparsam eingesetzt werden.
Tipp 5 – Mit Decken und Kleidung warmhalten
Wenn es kalt ist, sucht man sich am besten einen Raum aus, an dem man über längere Stunden bzw. Tage die Zeit verbringen kann.
Blackout im Winter
Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben, um die Wärme im Raum zu halten. Trotzdem sollte auf regelmäßig Lüften nicht vergessen werden.
Gegen Kälte hilft vor allem warme Kleidung in Schichten. Dicke Socken, ein zusätzlicher Pullover oder ein Schianzug helfen sehr gut gegen Kälte. Zusätzlich kann man sich in warme Decken einwickeln oder, falls vorhanden, sich in einen Schlafsack legen. Kleidungsstücke aus Wolle speichern übrigens optimal die Körperwärme.
Der Gasherd sollte auf keinen Fall als Heizersatz verwendet werden! Durch die Verbreitung der Gase könnte der kleinste Funken eine Explosion auslösen. Ein Ofen der mit Kohle, Briketts oder Holz geheizt wird, kann ohne Probleme verwendet werden.
Tipp 6 – Ausreichend Lebensmittel, Hygieneartikel und Wasser bereit halten
Ohne Strom funktionieren der Kühlschrank und Gefrierschrank nicht. Um die Kälte nicht entweichen zu lassen, sollten die Kühlgeräte so wenig wie möglich geöffnet werden. Verderbliche Lebensmittel bzw. Lebensmittel, die bei Wärme schnell kaputt werden, sollten sofort verzehrt werden. Tiefkühlprodukte sind daher weniger als Blackoutvorsorge geeignet.
Mit einer Kühltasche können Lebensmittel zwischenlagert werden. Falls der Blackout im Winter ist, können die Lebensmittel in einer Box nach draußen gebracht werden.
Wasservorrat
Im Haushalt sollte immer ausreichend Wasser in Flaschen bzw. Fruchtsäfte sowie haltbare Konserven-Lebensmittel für mindestens 14 Tage vorhanden sein.
Pro Person sind 2 Liter Wasser pro Tag auf Vorrat einzuplanen.
Spezielle Lebensmittel
Sind Diabetiker, Babies oder Haustiere im Haushalt? Dann müssen für sie auch geeignete Lebensmittel auf Lager gehalten werden.
Hygieneartikel
Hygieneartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier und Reinigungsmittel sollten ebenfalls vorrätig sein.
Wenn es zu einem flächendeckenden Blackout kommt, kann der Strom- und Gasherd nicht benutzt werden. Nudeln oder Reis, die als Vorrat gekauft wurden, können somit nicht gekocht werden. Daher ist es sinnvoll, sich mit ausreichend Konserven zu versorgen, diese können ggf. auch kalt verzehrt werden.
Mit einem Camping- oder Spirituskocher können weiterhin kleinere Mahlzeiten zubereitet werden. Eine weitere Alternative sind spezielle Krisennahrungspakete. Diese sind mindestens 15 Jahre haltbar und sehr platzsparend. Krisennahrungspakete enthalten Speisen wie Gyros, Reisfleisch, Linseneintopf und Co, darüber hinaus enthalten die Speisen ausreichend Nährstoffe.
Tipp 7 – Sicherheit geht vor
Wenn man sich während einem Blackout gerade zu Hause oder in einem anderen Gebäude befindet, sollte man auch dort bleiben. Da während dem Blackout die Ampeln nicht funktionieren, stellt der Straßenverkehr eine große Gefahrenquelle dar. Folgende Maßnahmen sollten beachtet werden:
- Egal, ob zu Fuß oder per Auto - Wer gerade unterwegs ist, sollte sich schnellstmöglich aus dem Straßenverkehr in ein nahgelegenes Gebäude bewegen.
- Der Motor muss in Tiefgaragen und Tunneln unbedingt abgeschaltet werden. Durch die fehlende Stromversorgung können Lüftungs- und Abzugssysteme ausfallen. Durch das Abschalten des Motors wird ein vermehrtes Aufkommen und Aufstauen von Abgasen verhindert.
- Die Wiener U-Bahn Stationen sind mit Notstromaggregaten ausgestattet und somit beleuchtet. Die U-Bahn wird in die nächste Station rollen, wo die Fahrgäste dann aussteigen können.
Tipp 8 – Nach dem Stromausfall auf Sicherheit achten
Ist der Strom während dem Bügeln oder Kochen ausgefallen? Dann sind diese Geräte jetzt wieder eingeschaltet, was im schlimmsten Fall zum Brand führen kann. Ein kurzer Kontrollgang durch die Wohnung sollte durchgeführt und ggf. Elektrogeräte abgesteckt werden. Elektrogeräte sollten auf ihre Funktionalität überprüft werden.
Besondere Vorsicht ist auch bei Lebensmittel geboten. Nach einem längeren Stromausfall muss überprüft werden, ob diese verdorben sind.
Falls die Gasheizung nicht funktioniert, muss dies dem Netzbetreiber gemeldet werden. In Wien sind dies die Wiener Netze.
Wie kann ein Blackout vermieden werden?
Ein Blackout ist extrem unwahrscheinlich. Wir haben viele Maßnahmen getroffen, um die Möglichkeit eines Blackouts zu minimieren.
Netzüberwachung ist das A und O, um einen Blackout zu vermeiden. Die APG (Austrian Power Grid) ist für die Netzüberwachung zuständig. Wir arbeiten sehr eng mit der APG und den Wiener Netzen zusammen. Sollte es zu einem Blackout kommen, stabilisieren unsere KWK-Anlagen in Simmering und Donaustadt das Netz.
Da Blackouts großflächigere Ausfälle sind, die sogar ganze Kontinente betreffen können, finden europaweite Abstimmungen statt.